Christoph Waltz kam am 4. Oktober 1956 in Wien als Sohn einer Österreicherin und eines Deutschen zur Welt – beide arbeiteten fürs Theater. Daher war es naheliegend, dass Waltz nach der Schule Schauspiel studierte. In den darauffolgenden Jahren war er immer wieder auf Theaterbühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu sehen. Ende der 1970er-Jahre übernahm Waltz auch Rollen für das Fernsehen. Immer wieder spielte er in Krimiserien mit. Schon zu dieser Zeit wurde deutlich, wie gut die Rolle des Bösewichts zu ihm passte. Mit seinem eher unauffälligen, freundlichen Gesicht spielt Waltz häufig das versteckte Böse.
Ausgabe Nr. 71, Seite 28
Zusammenarbeit mit Quentin Tarantino
Zu echtem Ruhm kam er erst mit „Inglourious Basterds“ des Kultregisseurs Quentin Tarantino im Jahr 2009. In dem Kriegsfilm spielt Waltz die Rolle des psychopathischen Nazis Hans Landa. Damit gelang ihm der Durchbruch. In diesem Film spielte er überzeugender als sein amerikanischer Kollege Brad Pitt. Christoph Waltz wurde zum international gefeierten Star und erhielt verschiedene Auszeichnungen, zunächst den „Golden Globe“ und dann auch den „Oscar“ als bester Nebendarsteller.
Vielseitiges Schaffen
Seitdem ist er immer wieder in großen Hollywood-Verfilmungen zu sehen, wie beispielsweise in „Wasser für die Elefanten“ und „Der Gott des Gemetzels“ (beide 2011). Mehrmals führte Waltz auch selbst Regie und schrieb an Drehbüchern mit. Doch den echten Erfolg hat er weiterhin als Schauspieler: 2012 wirkte Waltz erneut in einem Tarantino-Film mit: Im Western „Django Unchained“ spielte er den deutschen Kopfgeldjäger Dr. King Schultz. Auch für diese Nebenrolle erhielt er den „Golden Globe“ und den „Oscar“. Überragend war außerdem seine Rolle in „James Bond 007: Spectre“ (2015), in dem Waltz den Bösewicht Franz Oberhauser spielte. Sein sensationeller Erfolg wurde mittlerweile mit einem Stern auf dem „Hollywood Walk of Fame“ belohnt. Waltz ist verheiratet und hat vier Kinder. Er besitzt heute sowohl die deutsche als auch die österreichische Staatsbürgerschaft und lebt in Los Angeles und Berlin.
Christoph Waltz und der Regisseur Quentin Tarantino
Christoph Waltz wurde bereits mit zwei „Oscars“ ausgezeichnet. Beide gewann er unter der Regie von Quentin Tarantino. Bei seiner Rede zum zweiten „Oscar“ 2013 bedankte sich Waltz daher mit Tränen in den Augen bei Tarantino. Der Regisseur selbst berichtete später, dass es fast nicht zum Film „Inglourious Basterds“ gekommen wäre, denn ihm fehlte lange Zeit der passende Schauspieler für die Rolle des Hans Landa. Als er dann Christoph Waltz kennenlernte, war Tarantino begeistert: „Es war einfach klar, dass er der Richtige war. Christoph Waltz gab mir meinen Film zurück.“
Johanna Nimrich
Foto: Columbia Pictures, The Weinstein Company
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