Ein Stück Deutschland
Das Kulturzentrum Samarkand
vitamin de Ausgabe 66, Regionalausgabe Zentralasien
Das uralte Samarkand lockt mit seinen vielfältigen Sehenswürdigkeiten, Traditionen und seiner Kultur. Zur multikulturellen Bevölkerung gehört auch eine kleine deutsche Minderheit. Nach der Unabhängigkeit Usbekistans von der Sowjetunion hatten nicht nur die Usbeken, sondern auch die anderen Nationen wie Tataren, Koreaner und Deutsche die Möglichkeit, ihre Kultur, Sprache, Sitten und Bräuche wiederzubeleben.
In Samarkand leben derzeit ungefähr eintausend Deutsche mit usbekischer Staatsbürgerschaft. Seit 1998 gibt es als zentralen Treffpunkt das deutsche Kulturzentrum in Samarkand. Es wurde auf Initiative der deutschen Botschaft in Taschkent gegründet und soll alte Bräuche erhalten und ihre Weitergabe an die Jüngeren fördern. Auch trifft man sich zum Feiern der traditionellen Feste wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Elvira, eine Vertreterin des Kulturzentrums, hebt hervor: „Das deutsche Kulturzentrum ist für uns wie eine große Familie. Hier gibt es keine Altersbeschränkungen: Unsere Kleinste ist noch im Kinderwagen und der älteste der deutschen Diaspora ist fast 90 Jahre alt.“
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Das uralte Samarkand lockt mit seinen vielfältigen Sehenswürdigkeiten, Traditionen und seiner Kultur. Zur multikulturellen Bevölkerung gehört auch eine kleine deutsche Minderheit. Nach der Unabhängigkeit Usbekistans von der Sowjetunion hatten nicht nur die Usbeken, sondern auch die anderen Nationen wie Tataren, Koreaner und Deutsche die Möglichkeit, ihre Kultur, Sprache, Sitten und Bräuche wiederzubeleben.
In Samarkand leben derzeit ungefähr eintausend Deutsche mit usbekischer Staatsbürgerschaft. Seit 1998 gibt es als zentralen Treffpunkt das deutsche Kulturzentrum in Samarkand. Es wurde auf Initiative der deutschen Botschaft in Taschkent gegründet und soll alte Bräuche erhalten und ihre Weitergabe an die Jüngeren fördern. Auch trifft man sich zum Feiern der traditionellen Feste wie Weihnachten, Ostern und Pfingsten. Elvira, eine Vertreterin des Kulturzentrums, hebt hervor: „Das deutsche Kulturzentrum ist für uns wie eine große Familie. Hier gibt es keine Altersbeschränkungen: Unsere Kleinste ist noch im Kinderwagen und der älteste der deutschen Diaspora ist fast 90 Jahre alt.“ |
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Lebendige Traditionen |
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Die ältere Generation gibt ihre Kenntnisse und ihr Können mit Vergnügen an die Jüngeren weiter. Das sind zum Beispiel Lieder sowie traditionelle deutsche Stickerei und natürlich leckere Rezepte der deutschen Küche. Einige Ältere beherrschen Plattdeutsch, das sie noch von ihren Großeltern gelernt haben und an ihre Kinder weitergeben. Außerdem hat das deutsche Kulturzentrum seinen eigenen Seniorenchor, der traditionelle Volkslieder singt. Auch die Jugendlichen sind aktiv. Sie sind in der Tanzgruppe „Spiegel“ oder führen verschiedene Schauspiele auf. Die Theaterstücke werden zu Veranstaltungen, beim Frühlingsfest Nawruz oder am Unabhängigkeitstag gezeigt. Dadurch werden nicht nur die deutsche Kultur und ihre Traditionen, sondern auch die Sprache bekannt gemacht. „Die Türen unseres Kulturzentrums sind immer für alle geöffnet. Hier wird jeder aufgenommen und allen wie in einer großen Familie geholfen“, sagt Elvira in Samarkand. |
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Eine angenehme Atmosphäre |
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Der 18-jährige Jonas Pannhuisen aus Köln macht derzeit ein Praktikum an der Schule 51 in Samarkand. Die Schule gehört zum Netzwerk der Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH). Jonas berichtet über seinen Besuch im deutschen Kulturzentrum: „Als ich eingetreten bin, habe ich mich gefühlt, als ob ich in mein heimisches Wohnzimmer gekommen wäre. Überall hingen Bilder, und die alten Schränke waren wie bei meiner Oma. Und dann war ich sehr verwundert, weil ich gar nicht gedacht habe, dass hier so viele Deutsche sind! Wenn die Leute in einem anderen Land die Kultur ausleben, die ich bei mir zu Hause jeden Tag mit Selbstverständlichkeit erlebe – das ist so interessant! Man kann von außen darauf blicken, was man selber hat. Es war eine total angenehme Atmosphäre. Es ist faszinierend, dass die Menschen im Kulturzentrum noch an der deutschen Kultur festhalten.“ |
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Zusammengestellt von Turonbek Kozokov |
Foto: privat |