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„Jugendjournal“, „Zeitung für alle Freunde der deutschen Sprache“, „Lese- und Informationsmaterial“ – vitamin de hatte schon einige Namen und viele Gesichter. Die Redaktion erzählt, wie vitamin de schließlich die Sprachlernzeitschrift für junge Deutschlerner im Ausland wurde. Heute kann man vitamin de weltweit abonnieren. Aber die Geschichte der Zeitschrift für Deutsch als Fremdsprache beginnt in Sibirien.

In Russland gab es schon immer ein großes Interesse an Deutschland und der deutschen Sprache. Die deutschen Sprachlehrer sind immer beliebte Gesprächspartner. Besonders erfolgreich war die Zusammenarbeit zwischen Russen und Deutschen im sibirischen Omsk - konkret im dortigen Sprachlernzentrum, einem Partner des Goethe-Instituts Moskau. Dort erschien am 15. Mai 1999 die erste Nummer einer deutschsprachigen Zeitschrift, der „Zeitung für alle Freunde der deutschen Sprache“. Die Omsker Lehrerinnen gaben ihr den Namen „vitamin de“. Sie sagten, die Zeitschrift sei mit ihren frischen Texten und jungen Themen wie Vitamine für den Deutschunterricht. Tillmann Heß, der damalige Fachberater des Goethe-Instituts, sorgte dafür, dass die ehrenamtlich mit Word, Schere und Kopierer gemachte Zeitung in Omsk und anderen Städten Sibiriens bekannt wurde. vitamin de erfreute sich besonders bei Jugendlichen großer Beliebtheit.

Unterwegs mit Bosch in Russland

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Die nächste Etappe begann 2002. Der Berliner Kulturwissenschaftler Robert Teschner erkannte das Potenzial der Zeitschrift. Seine Idee: vitamin de muss für alle interessant sein – sowohl für die jungen Deutschlerner als auch für die Deutschlehrer, und zwar russlandweit. Es gelang ihm, die Robert Bosch Stiftung zu überzeugen, aus der schwarz-weißen „Studentenzeitung“ ein deutschsprachiges Jugendjournal für Russland zu machen. Die Redaktion bezog ein eigenes Büro und erhielt fachliche Unterstützung durch einen Redakteur des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa). Zusammen mit dem Journalisten Wilhelm Siemers und dem Grafiker Ralph Knebel entwickelte Chefredakteur Teschner eine Publikation mit einem neuen Konzept in Farbe. Die Lektoren der Robert Bosch Stiftung in Russland sorgten dafür, dass vitamin de bei den Studenten im ganzen Land bekannt wurde. Schnell kamen Belarus und die Ukraine hinzu. Und schon bald meldeten sich einheimische Deutschlerner und -lehrer, um die Zeitschrift zu bestellen. Die Robert Bosch Stiftung hatte diese Entwicklung maßgeblich unterstützt und legte damit den Grundstein für die Zukunft. Als die deutsche Minderheit vitamin de für sich entdeckt hatte, kam eine neue Lesergruppe hinzu. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit wurde ein neuer Partner.

Rendezvous mit Goethe

Redaktion

Die Sprachlernzentren in Russland und der GUS sind verlässliche Partner für die Sprach- und Kulturangebote der Goethe-Institute. Und sie sind gleichzeitig wichtige Multiplikatoren von vitamin de. Vor diesem Hintergrund setzte sich der Leiter der Sprachabteilung des Goethe-Instituts Moskau, Johannes Dahl, 2005 dafür ein, vitamin de zu einer überregionalen Zeitschrift für junge Deutschlerner in der GUS aufzubauen. Heute ist das Goethe-Institut der wichtigste Partner von vitamin de. Durch Förderung, fachliche Beratung und eine regelmäßige Evaluation konnte vitamin de den entscheidenden Schritt vom Jugendjournal hin zu einer Sprachlernzeitschrift machen. Die Zeitschrift spricht mit Beiträgen zu Landeskunde, Jugend, Gesellschaft und Studium in Deutschland eine breite Leserschaft an. Der Erfolg stellte sich schnell ein - über 100 Schulen und Universitäten abonnieren inzwischen vitamin de. Heute arbeiten in der Redaktion in Omsk vier Mitarbeiter. Ein fester Redakteur hat seinen Arbeitsplatz in Berlin. Die Auflage ist längst auf 30.000 Exemplare gewachsen und gelangt nun über die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen auch an die DSD-Schulen weltweit - von Ägypten über Mexiko bis nach Usbekistan.

Vermittlung der deutschen Sprache

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Im Rückblick war die Arbeit an der Zeitschrift durch Enthusiasmus und gute Teamarbeit geprägt. Was die Studenten und Lehrer heute an vitamin de schätzen, ist ihre Kontinuität. Diejenigen, die für die Zeitschrift arbeiten, und alle, die in der Vergangenheit der Redaktion mit Rat und Tat geholfen haben, können stolz darauf sein, mit vitamin de von Berlin bis Tokio eine kleine Institution für die Vermittlung der deutschen Sprache geschaffen zu haben. Für die Redaktion sind die Erfolge Ansporn, auch weiterhin ihr Bestes zu geben.

Bildquellennachweis: Redaktion vitamin de


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