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Interaktiver Reiseführer

Deutsche Spuren in Russland

vitamin de, Ausgabe Nr. 87, Regionalausgabe Russland

Ulrike WürzPünktlich zum 30. Jahrestag der deutschen Einheit präsentierte das Goethe-Institut Russland am 3. Oktober 2020 die App „Deutsche Spuren“. Der interaktive Reiseführer folgt den Spuren der deutschen Kultur in Russland und veranschaulicht die vielfältigen Berührungspunkte in den deutsch-russischen Beziehungen. Während einer feierlichen Veranstaltung in der Moskauer Nekrassow-Bibliothek wurde die App der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das Projekt „Deutsche Spuren“ des Goethe-Instituts wurde im Rahmen des Deutschlandjahres in Russland 2020/21 und in Kooperation mit dem Internationalen Verband der deutschen Kultur (IVDK) realisiert. Die mobile App, die es bereits für einige andere Länder gibt, führt dabei durch Orte mit einem Bezug zu Deutschland und zeigt, dass die deutschen Spuren auch im heutigen Russland noch allgegenwärtig sind. Bislang gibt es den digitalen Reiseführer für Moskau, Samara und Omsk. Schon bald kann man aber auch in Perm, Tomsk und Tjumen auf virtuelle Entdeckungsreise gehen.

Vielfältig und spannend
Derzeit kann man sich in der App (oder in ihrer Webversion) 80 Orte ansehen, die auf die eine oder andere Weise mit Deutschland verbunden sind, die meisten davon in Moskau. Das können Gebäude sein, die von einem deutschen Architekten gebaut wurden, oder Betriebe, die von einem deutschen Unternehmer gegründet wurden. Die Liste der deutschen Spuren in Russland ist vielfältig und spannend. Zusammengestellt wurden die Inhalte der App von lokalen russischen Autoren – Historiker, Reiseführer oder sozial engagierte Bürger, die sich mit der Geschichte ihrer Heimatstädte sowie der Kultur und Geschichte der Deutschen in Russland befassen. Dabei gibt es sowohl bekannte als auch weniger bekannte Orte, die man sich in deutscher oder russischer Sprache virtuell anschauen kann.

Einfache Bedienung
Die Bedienung des mobilen Reiseführers ist dabei ganz einfach. Wenn man die App auf dem Smartphone installiert und öffnet, sieht man auf der Karte von Russland viele farbige Markierungen. Zoomt man dann etwas heran, kann man sehen, wo genau sich die Orte mit den deutschen Spuren in den jeweiligen Städten befinden. Möchte man sich nun einen Ort genauer ansehen, tippt man kurz auf die entsprechende Markierung und schon öffnet sich ein neues Fenster. Dort kann man einen kurzen Text über die Geschichte des Ortes lesen. Dazu gibt es schöne Bilder und manchmal auch kurze Videos, beispielsweise zum Deutsch-Russischen Haus in Moskau oder zur evangelisch-lutherischen Christuskirche in Omsk. Wer nach einer konkreten deutschen Spur sucht, kann auch die alphabetische Liste aller Orte in Russland aufrufen.

Abwechslungsreiches Programm
Während der Veranstaltung zur Präsentation der App würdigte die Leiterin der Spracharbeit im Goethe-Institut Moskau, Ulrike Würz, den Beitrag des Projekts zum Deutschlandjahr in Russland. In einem kurzen Grußwort sagte sie, dass neue und digitale Formate die deutsch-russischen Beziehungen beleben könnten. Dies sei in der momentan komplexen Situation von besonderer Bedeutung. Darüber hinaus konnten sich die Gäste der Veranstaltung über ein abwechslungsreiches Programm freuen. Neben einer kurzen Einführung in die App hielten die SeiteV Deutscher Klub MoskauJournalistin Natalia Leonowa und der Historiker Nikita Brussilowskij Vorträge über die Geschichte der Deutschen in Moskau. Außerdem gab es eine Liveschaltung nach Samara und Omsk zur Begrüßung der anderen Projektstädte sowie eine Diskussionsrunde zum Thema „Moskau auf Deutsch“, an der auch die Leiterin des Moskauer Goethe-Instituts, Dr. Heike Uhlig, teilnahm. Sie sprach dabei über die Rolle des Goethe-Instituts und die Zukunft der deutschen Sprache in Russland. Zum Abschluss fand noch die Auszeichnung der Gewinner eines zuvor ausgeschriebenen Quiz zu den deutschen Spuren in Moskau statt.

 

Deutsche Spuren

Die App „Deutsche Spuren“ ist ein internationales Projekt des Goethe-Instituts. Der interaktive Reiseführer folgt den Spuren der deutschen Kultur in bislang zehn Ländern: Brasilien, Griechenland, Kanada, Irland, Israel, Lettland, Slowakei, Schweden, der Ukraine und neuerdings Russland. In der mobilen App kann man viele Beschreibungen von Orten lesen, die einen Bezug zu Deutschland haben – zusammengestellt von den jeweiligen Goethe-Instituten. Nach dem Herunterladen der Daten eines der verfügbaren Länder funktioniert die App auch offline. Das Angebot wird laufend aktualisiert und steht demnächst auch für weitere Orte zur Verfügung.
Apple-Nutzer können die App im App Store herunterladen.
Android-Nutzer können die App im Google Play Store herunterladen.

Lucas Netter

Foto: Vyacheslav Zamyslov (Ulrike Würz), Goethe-Institut (Logo, Screenshot der App „Deutsche Spuren“)

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