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Unbekannte Märchenschätze
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Den grimmschen Märchen auf der Spur
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vitamin de Ausgabe 69, Regionalausgabe Südwesteuropa |
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"Schneewittchen", "Der Froschkönig" oder "Rotkäppchen" – diese Märchen von Jacob und Wilhelm Grimm sind weltberühmt. Allerdings sind die von ihnen zwischen 1812 und 1815 veröffentlichten "Kinder- und Hausmärchen" nur ein Teil ihrer Publikationen. In einem Projekt des Goethe-Instituts Rom beschäftigen sich Universitätsstudenten und Schüler mit unbekannten Märchen der Brüder Grimm.
Nach der Veröffentlichung der "Kinder- und Hausmärchen" brachten die Brüder weitere sechs Ausgaben heraus. Jede Ausgabe hatte einen anderen Inhalt und Stil. Dadurch sind manche Märchen im Original nicht so, wie wir sie kennen. Nun ist es an der Zeit herauszufinden, wo alles angefangen hat. Deshalb beschäftigten sich Studenten und Schüler mit den Originaltexten. Und da gibt es die eine oder andere Überraschung. Wer nachforscht, wird entdecken, dass manche Märchen im Original spannender waren, wie "Rapunzel", andere grausamer, wie "Schneewittchen". Es gab auch wunderbare Märchen, die in den Schubladen der Brüder Grimm verschwanden und nie wieder veröffentlicht wurden.
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Den Märchenschatz entdecken
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Um diesen unbekannten Schatz zu heben, startete das Goethe-Institut Rom zusammen mit dem Verlag Donzelli Editore, der römischen Universität La Sapienza und Studenten einen regelrechten Marathon mit Aktivitäten rund um das Thema Märchen. Das Programm richtet sich an Jugendliche der weiterführenden Schulen. Ziel dabei ist, nicht nur das Erbe der Brüder Grimm und damit die deutsche Sprache zu vermitteln, sondern auch das Wechselspiel zwischen mündlicher Überlieferung und Märchenliteratur näher zu beleuchten.
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Workshop und Ausstellung
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Für das Projekt wurden Studierende als Tutoren in Schulklassen eingebunden. Die Studenten besuchten vorbereitende Workshops. Sie sprachen über die Übersetzung von Märchen, über die Überlieferung oder das Wesen von Volks- und Kunstmärchen. Die Schüler hatten Gelegenheit, sich mit unbekannten Fassungen der Märchen zu beschäftigen oder sich an ihrer multimedialen Adaption zu versuchen. Zurzeit gibt es in Italien auch eine didaktisierte Wanderausstellung für Schulen mit den Illustrationen von Fabian Negrin, einen Märchenkarneval, einen Kostümwettbewerb und vieles mehr.
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Nähere Informationen gibt es im Internet unter www.goethe.de/italien/schulausstellungen. |
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Gerdis Thiede, Beauftragte Bildungskooperation Deutsch, Goethe-Institut Rom |
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