Etwas für Deutsch tun
Deutschlernerin Yuliia Oksymets hilft
vitamin de Ausgabe Nr. 75, Regionalausgabe Ukraine
Yuliia Oksymets hat im September als Freiwillige beim Straßenfestival zum Auſtakt des deutschukrainischen Sprachenjahres mitgemacht. Im Interview spricht die 19-Jährige aus der Kleinstadt Nossiwka über das Festival in Kiew und erzählt, warum sie Deutsch lernt und was sie seit September in Deutschland studiert.
Wie bist du auf die Idee gekommen beim Straßenfestival mitzuhelfen?
Ich finde es interessant, zu erfahren, wie Festivals und Veranstaltungen organisiert werden. Als ich die Ankündigung des Goethe-Instituts Ukraine bei Facebook las, wollte ich sofort beim Straßenfestival mithelfen. Es war ein sehr großes Ereignis. Da wollte ich als Deutschlernerin dabei sein und etwas tun.
Welche Aufgabe hattest du bei dem Straßenfestival?
Ich war für den „EggBot-Drucker“ verantwortlich. Das ist ein kleiner Roboter, der auf runden Oberflächen verschiedene Ornamente zeichnen kann. Damit dekorierte ich die Tischtennisbälle, die man später während des Tischtennisspiels in der Sportzone des Straßenfestivals nutzte.
Wie war dein Eindruck von dem Festival?
Es war wirklich cool. Es herrschte eine tolle Atmosphäre mit Spaß und guter Laune. Am besten hat mir die Gastronomiezone gefallen, wo ich Brezeln und gegrillte Würste probiert habe. Wirklich lecker!
Was denkst du, wie man Deutsch als zweite Fremdsprache in der Ukraine populär machen kann?
Solche Großveranstaltungen sind ein guter Weg, um Deutsch populär zu machen. Viele Festivalbesucher sprachen kein Deutsch, interessierten sich aber für die Sprache. Sie besuchten die größte Deutschstunde des Goethe-Instituts in der Ukraine. Ich denke, dass das den Leuten geholfen hat, den ersten Schritt beim Lernen der deutschen Sprache zu machen. Das motiviert.
Warum hast du begonnen Deutsch zu lernen?
Ich habe in der Schule mit Deutsch begonnen. Damals erschien mir die Sprache schwer. Wenn man Deutsch als zweite Fremdsprache nach Englisch beherrscht, hat man viele berufliche Möglichkeiten. Deshalb lernte ich weiter Deutsch.
Ich habe gehört, dass du jetzt in Deutschland studierst. Ist das wahr?
Ja, das ist so. Seit der Kindheit träume ich davon. Seit Ende September studiere ich Informatik an der Universität Augsburg. Davor hatte ich Informationssicherheit an der Staatlichen Universität für Telekommunikation in Kiew studiert.
Gegenseitiges Verständnis fördern
Das deutsch-ukrainische Sprachenjahr wurde von den Außenministern beider Länder beschlossen, um 25 Jahre nach Aufnahme der diplomatischen Beziehungen das gegenseitige Verständnis zu fördern. Projektträger sind das Auswärtige Amt, die Deutsche Botschaſt Kiew und das Goethe-Institut in Absprache mit dem ukrainischen Bildungs- und Außenministerium.
Das Interview führte Wilhelm Siemers.
Fotos: Sasha Shergina/Marichka Nadvernyuk/Goethe-Institut Ukraine (Straßenfestival),
privat (Yuliia Oksymets)