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Ihren Idolen näher

Sitoras Physikstudium in Deutschland

vitamin de Ausgabe Nr. 76, Regionalausgabe Zentralasien

Sitora in DeutschlandSitora Saparbayeva studiert seit eineinhalb Jahren Physik an der Ruhr-Universität Bochum. Vom Studium und vom Leben in Deutschland ist die Studentin aus Almaty in Kasachstan begeistert – auch wenn es am Anfang schwer war. vitamin de stellt Sitora in einem Porträt vor.

Physik ist ein besonderer Teil der Naturwissenschaft. Es ist die Wissenschaft von Isaac Newton (1643 – 1727) und Albert Einstein (1879 – 1955). Auch für Sitora Saparbayeva ist das Studium der Physik etwas Besonderes. „Ich habe mittlerweile so viel über Physik gelernt, dass ich mich meinen Idolen Newton und Einstein näher fühle“, sagt die Studentin. Das Physikstudium sei interessant, aber auch sehr schwer. Gerade das erste Semester war für Sitora mühselig. „Nach der ersten Vorlesung habe ich mir zehn dicke Bücher aus der Uni-Bibliothek ausgeliehen, um meine Bildungslücken zu schließen. Damals habe ich zwei Wochen fast keinen Schlaf bekommen und meine Augen waren rot vom Lesen in der Nacht“, erzählt die 20-Jährige. Heute fällt Sitora das Studium leichter. Sie weiß jetzt, wo genau sie alle Informationen in der Bibliothek und im Internet findet und möchte sich auf Astronomie spezialisieren.

Programm Studienbrücke

Bevor Sitora zum Studieren nach Deutschland ging, nahm sie an dem Programm „Studienbrücke Deutschland“ des Goethe-Instituts teil. Das Programm bereitet Schüler in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) auf das Studium in Deutschland vor. „Ich bin dem Programm sehr dankbar“, sagt Sitora. Seit der neunten Klasse habe sie im Rahmen des Programms viele Sprachkurse absolviert und eine Studienreise nach Deutschland unternommen. So wurden ihre Fragen zum Studium an deutschen Hochschulen sehr gut beantwortet und Sitora fühlte sich für ihren Studienaufenthalt in Deutschland gut vorbereitet.

Anderes Deutschlandbild

Seit ihrer Ankunft in Bochum hat sich Sitoras Deutschlandbild verändert. Hatte sie früher ihre Vorstellung über das Land aus deutschen Filmen und von der Rockband „Rammstein“, ist ihr Eindruck von Deutschland jetzt differenzierter. „Deutschland ist so vielseitig und ganz anders als Kasachstan. Das betrifft die Ausbildung, die Architektur und die Menschen.“ Die Erfahrung, dass ausländische Studierende schwer Freunde in Deutschland finden, hat Sitora nicht gemacht. „Wenn man selbst kontaktfreudig ist, dann ist das kein Thema“, sagt sie. Allerdings waren die ersten zwei Monate in Deutschland schwer, weil Sitora etwas Angst vor dem Sprechen hatte. „Ich habe fast gar nicht gesprochen, weil ich befürchtete, etwas nicht korrekt zu sagen oder einen komischen Akzent zu haben“, verrät die Studentin. Aber alle seien sehr nett und hilfsbereit gewesen. „Heute kann ich sagen, dass ich viele deutschsprachige Freunde und Bekannte habe und ich hoffe, noch mehr tolle Leute zu treffen“, sagt Sitora und lächelt.

Wilhelm Siemers
Foto: privat (Sitora)

Studienbrücke Deutschland

Sitora Saparbayeva macht bei dem Stipendienprogramm „Studienbrücke Deutschland“ des Goethe-Instituts mit. Es ermöglicht Deutschlernenden aus Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, Russland und der Ukraine direkt nach dem Schulabschluss den Zugang zu einer deutschen Partneruniversität. Das Stipendium richtet sich an Schüler der 9. Klasse mit herausragenden Leistungen in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaſt und Technik (MINT). Deutschkenntnisse ab dem Niveau A2 sind Voraussetzung.

» www.goethe.de/ins/ru/de/index.html

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