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Schulpraktikum in Kirgisistan

Anna Schott in Bischkek

vitamin de Ausgabe Nr. 82, Regionalausgabe Zentralasien

Anna Schott Mitte Foto privat1Anna Schott studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Sonderpädagogik auf Lehramt. Von April bis Juli 2019 war die 25-Jährige als „SCHULWÄRTS!“-Praktikantin an der Schule Nr. 5 in Bischkek. Sie hat den Lehrerinnen im Deutschunterricht assistiert und mit den Schülern Projekte durchgeführt. Anna berichtet von ihren Eindrücken.

Anfang März bekam ich vom Goethe-Institut die Zusage, dass ich ein Schulpraktikum in Kirgisistan absolvieren kann. Sofort buchte ich einen Flug, packte meine Sachen und begann, mich über Land und Leute zu informieren. Viel wusste ich nicht über das zentralasiatische Land – nur, dass es zum größten Teil von Gebirgen durchzogen ist. Aber ist es wahr, dass die Kirgisen mehrheitlich muslimisch sind? Und ist das Nationalgetränk wirklich vergorene Stutenmilch?

Beeindruckende Berge

Schon bei meiner Ankuft haben mich die Berge Kirgisistans beeindruckt. Auch die Taxifahrt vom Flughafen nach Bischkek war unvergesslich. Ich konnte den westlichen Teil des Tian-Shan-Gebirges sehen, der an die kirgisische Hauptstadt grenzt. In meiner ersten Woche an der Schule Nr. 5 hatte ich das Glück, die Berge im Ala-Artscha-Nationalpark näher kennenlernen zu dürfen. Denn die 11. Klasse von Deutschlehrerin Mairam Kasabolotova hatte ihren jährlichen Schulausflug an meinem ersten Wochenende in Kirgisistan geplant und mich gleich dazu eingeladen.

Mitgefangen, mitgehangen

Frühmorgens ging es los. Die Schüler der 11. Klasse versammelten sich vor der Schule, um mit einem Minibus in den Nationalpark zu fahren. Das Fahrzeug war voll mit leckeren Früchten, gut riechendem Plov und schön angerichteten Salaten. Es sollte ein Picknick im Nationalpark geben. Zudem hatten die Schüler traditionelle Kleidung dabei. Den Grund dafür fand ich schnell heraus. Die Schüler verlassen nach der 11. Klasse die Schule. Im Nationalpark wollten sie Abschlussfotos in traditioneller Kleidung schießen. Weil die Kirgisen das Motto „Mitgefangen, mitgehangen“ gleich praktisch umsetzen, wurde ich auch in traditionelle Kleidung gehüllt und durſte für die Fotos posieren. Nach diesen Erlebnissen kann ich sagen: Mit viel Unwissen begann ich meine Reise, auf der Suche nach neuen Erfahrungen und einer unbekannten Kultur. Kirgisistan hat meine Erwartungen voll erfüllt. Dank der Deutschlehrerinnen an der Schule Nr. 5,die mich herzlich aufgenommen haben,hatte ich in Kirgisistan eine tolle Zeit..

Anna Schott 
Foto: privat (Gruppenbild)


SCHULWÄRTS!

Seit 2015 können sich deutsche Lehramtsstudierende und junge Lehrkräſte aller Fächer im Rahmen des Projekts „SCHULWÄRTS!“ beim Goethe-Institut für einen zwei- bis viermonatigen Aufenthalt an einer vom Goethe-Institut betreuten Schule im Ausland bewerben. Während des Praktikums gestalten die Stipendiaten eigenverantwortlich den Unterricht mit und führen außercurriculare Projekte durch. Bisher ermöglichte „SCHULWÄRTS!“ 225 Stipendiaten Schulpraktika in 30 Ländern weltweit. Gefördert wird „SCHULWÄRTS!“ durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland, und in China, Nordafrika, im Nahen Osten und in der Türkei durch die Stiſtung Mercator.

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