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Hochburg der deutschen Sprache

Die Internatsschule Nr. 21 in Madaniyat

vitamin de, Ausgabe Nr. 88, Regionalausgabe Zentralasien

Hasanboy AhmadjonovDass Schüler in Taschkent und Samarkand das Deutsche Sprachdiplom (DSD) ablegen können, gehört schon lange zum Schulalltag in Usbekistan. Aber auch in der Provinz wird fleißig die Fremdsprache Deutsch gelehrt und gelernt. Die Internatsschule Nr. 21 in Madaniyat im Gebiet Andijon ist ein Beispiel dafür. Sie ist eigentlich auf Mathematik und Physik spezialisiert. Dennoch lernen 235 der 255 Schüler auch Deutsch.

Dem Deutschlehrer Hasanboy Ahmadjonov ist es zu verdanken, dass sich die kleine Schule mit den Jahren zu einer Hochburg der deutschen Sprache entwickelt hat. Der 55-Jährige ist froh, dass die Internatsschule seit Mai 2018 zum Netzwerk „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) gehört und von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) betreut wird. Im März 2021 werden die ersten Schüler die Prüfungen zum Deutschen Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz (KMK) ablegen. „Die Schüler bereiten sich mit voller Energie auf die Prüfungen vor“, berichtet der Lehrer.

Handlungsorientierter Unterricht
Seit 25 Jahren ist Hasanboy Ahmadjonov Deutschlehrer an der Internatsschule. Er versucht seinen Unterricht lerner- und handlungsorientiert zu gestalten. Deshalb lernen seine Schüler nicht nur deutsche Grammatik und Landeskunde. „Wir singen Lieder, spielen Puppentheater und inszenieren Theaterstücke“, erzählt der Pädagoge. So wolle er die jungen Leute motivieren. In der Ortschaft Madaniyat mit ihren über 20 000 Einwohnern gibt es viele Deutschinteressierte. Einige Absolventen der Schule studieren oder arbeiten in Deutschland. Andere sind als Au-pair nach Deutschland gegangen oder studieren in Taschkent. Auch der Schulleiter der Internatsschule Nr. 21, Khamidjon Aliyev, ist glücklich mit dem erfolgreichen Deutschunterricht und unterstützt das Programm tatkräftig.

Sprache und Fach verbinden
Hasanboy Ahmadjonov und seine Kollegen, die auf Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) spezialisiert sind, wollen mehr. Sie möchten Sprach- und Fachunterricht verbinden. Dazu nutzen sie das Konzept mit der englischen Bezeichnung „Content and Language Integrated Learning“ (CLIL). Bald wird in der Schule Nr. 21 Mathematik auf Deutsch gelehrt. Der Mathelehrer und der Deutschlehrer bilden dafür ein Tandem und unterrichten gemeinsam. „So möchten wir die Schüler motivieren, mehr Deutsch zu lernen und zu sprechen. Denn die deutsche Sprache bedeutet mir wirklich viel“, sagt der Lehrer Ahmadjonov.

Wilhelm Siemers

Partnerschulen in Usbekistan

Die Initiative „Schulen: Partner der Zukunft“ (PASCH) wurde 2008 vom Auswärtigen Amt ins Leben gerufen. Sie unterstützt weltweit mehr als 2 000 Partnerschulen in mehr als 100 Ländern bei der Einführung und Ausweitung des Deutschunterrichts. PASCH wird vom Auswärtigen Amt koordiniert und gemeinsam mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA), dem Goethe-Institut, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz umgesetzt. In Usbekistan gehören zurzeit 19 Schulen und Lyzeen zum PASCH-Netzwerk. Sieben werden von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen betreut, zwölf vom Goethe-Institut.

Fotos: Asisbek Aschuraliyev (Hasanboy Ahmadjonov und Schüler), PASCH-Initiative (Logo)

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