Leseprobe
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Redetalent - Gréta Szabó gewinnt Debattierwettbewerb
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Schwer (B2 - C1) |
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vitamin de Ausgabe Nr. 55, Seite 22 |
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Im Oktober fand in der litauischen Hauptstadt Vilnius das VI. Finale des Wettbewerbs „Jugend debattiert international“ statt. Im Finale zur Frage „Sollen ‚Hassreden‘ gegen Religionen europaweit strafrechtlich verfolgt werden?“ gewann die ungarische Schülerin Gréta Szabó aus Budapest.
„Es war toll für mich, junge Leute aus so vielen Ländern kennenzulernen. Außerdem denke ich, dass mir die Fähigkeit zu debattieren in meinem weiteren Leben noch sehr viel nützen wird“, kommentierte Gréta Szabó ihren Sieg. Sie konnte sich gegen drei weitere Finalisten durchsetzen. Die Jury war vor allem von ihren Argumenten und der Fähigkeit, auf andere Meinungen flexibel zu reagieren, beeindruckt.
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Austausch und Training
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Bei der internationalen Finalwoche vom 15. bis zum 19. Oktober 2012 kamen die Sieger aus allen Wettbewerbsländern von „Jugend debattiert international“ zusammen: Estland, Lettland, Litauen, Polen, Russland, Tschechien, Ukraine und Ungarn. Die jungen Leute nutzten die gemeinsame Woche in Vilnius zum Austausch und zum intensiven Debattentraining. In zwei Qualifikationsrunden und im Halbfinale debattierten sie über das Recht für Migrantenkinder auf muttersprachlichen Unterricht, den Zugang zu sozialen Netzwerken erst ab 18 Jahren und die Pflicht für Polizisten, Namensschilder zu tragen.
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Debattieren nach Regeln der Fairness
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Das internationale Finale fand unter der Schirmherrschaft von Emanuelis Zingeris, dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses im litauischen Parlament, statt. Der Vizepräsident des Deutschen Bundestages Wolfgang Thierse schickte ein Grußwort an die Teilnehmer: „Demokratie lebt von der Suche nach der jeweils besten Lösung im friedlichen Streit, also nach Regeln der Fairness“, lautete seine Botschaft. „Sie bedarf der Diskussion, der Debatte. Dass man debattieren lernen kann, haben die Finalistinnen und Finalisten längst bewiesen.“ |
Kritische Auseinandersetzung
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„Jugend debattiert international“ ist ein Wettbewerb für Deutschlernende aus Schulen in Mittel- und Osteuropa. Das Projekt regt die Teilnehmer zur kritischen Auseinandersetzung mit politisch und gesellschaftlich relevanten Themen an und leistet einen Beitrag zur politischen Bildung. Das Debattieren in deutscher Sprache trägt zur Verbesserung der Sprachkenntnisse der Schüler bei. Im Schuljahr 2011/12 haben über 1700 Schüler an mehr als 120 Schulen in acht Ländern daran teilgenommen. Der Wettbewerb ist ein Projekt des Goethe-Instituts, der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, der Hertie-Stiftung und der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen. Das VI. internationale Finale wurde ermöglicht durch die Förderung des Auswärtigen Amtes. |
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Adéla Jurečková |
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