Winter im Kino
Das Goethe-Filmfest in Omsk
Das Goethe-Institut Nowosibirsk lud im Dezember 2017 in Zusammenarbeit mit den Sprachlernzentren und Partnern des Goethe-Instituts in Irkutsk, Barnaul und Omsk zu den „Deutschen Kinotagen“ ein. Es wurden Filme zum Thema „Winter“ für Jung und Alt gezeigt. Die Genres reichten von Märchen über Fantasy bis hin zum Drama.
Das Sprachlernzentrum und Partner des Goethe-Instituts „Kontakt“ im westsibirischen Omsk organisierte die Veranstaltungsreihe vom 15. bis zum 17. Dezember im Kinotheater „Wawilon“. Gezeigt wurden die Filme „Frau Holle“, „Wintertochter“ und „4 Könige“.
Ein märchenhafter Auftakt
Das Kinofestival begann mit dem Märchen „Frau Holle“ (2008) von Regisseur Bodo Fürneisen. In dem Kinderfilm geht es um zwei Schwestern, von denen eine faul und die andere fleißig ist. Beide gelangen in ein Traumland, in dem Frau Holle wohnt. Die fleißige Marie hilft, wo sie nur kann und wird zum Dank mit Gold belohnt. Die faule Luise macht am Anfang gar nichts und hat nur Pech. Dann vollbringt auch sie gute Taten und wird belohnt. Deutschlernerin Irina Drigert hat der Film gut gefallen. „Er zeigt, dass man hilfsbereit und selbstlos sein soll“, sagt die 27-Jährige. „Am Ende wandte sich die faule Luise zum Besseren. Man hat immer eine Chance, doch noch alles richtig zu machen!“
Eine Reise in die Vergangenheit
Am Samstag wurde der Jugendfilm „Wintertochter“ (2011) von Regisseur Johannes Schmid gezeigt. Der Roadmovie handelt von der 12-jährigen Kattaka, die zu Weihnachten erfährt, dass ihr Papa nicht ihr leiblicher Vater ist. Enttäuscht und wütend macht sie sich, zusammen mit der benachbarten Rentnerin Lene Graumann, auf die Suche nach ihrem Vater. Bei ihrer Reise lernt Kattaka auch die Geschichte ihrer Nachbarin kennen. „Die Szene, als Lene Graumann das Foto ihrer Mutter zeigte, die sie im Zweiten Weltkrieg verloren hatte, fand ich sehr bewegend“, erinnert sich Deutschlehrerin Irina. Sie sagt, der Film lehre einen, anderen zu verzeihen und sich in ihre Lage zu versetzen. „Manche Familien zerbrechen, aber das bedeutet nicht, dass Eltern und Kinder nicht mehr glücklich sein können“, resümiert sie.
Weihnachten in der Psychiatrie
Das Kinofestival endete mit dem Spielfilm „4 Könige“ (2015) von Regisseurin Theresa von Eltz. Die Tragikomödie erzählt die Geschichte von vier Jugendlichen, die unter dem Druck des Elternhauses und der Gesellschaft zusammengebrochen sind und Heiligabend in einer psychiatrischen Notaufnahme verbringen. Der betreuende Arzt schafft es durch seine unkonventionelle Art das Vertrauen der Jugendlichen zu gewinnen und die vier verbringen ein unvergessliches Weihnachten.
Im Anschluss an den Film hatten die Teilnehmer Gelegenheit, bei einem Quiz ihr Wissen unter Beweis zu stellen. Bei der Verlosung konnten sie Notizbücher, Tassen und Kalender gewinnen. Es gab Glühwein und Stollen. „Es ist so toll, Filme im deutschen Original in einem Kino in Omsk zu schauen!“, sagt Deutschlernerin Irina Drigert begeistert. Durch die russischen Untertitel konnten Deutschlerner aller Niveaus den Inhalt verstehen. „Und das“, fügt Irina hinzu, „bei freiem Eintritt!“
Tinka Bell, Sprachassistentin am "Sprachlernzentrum -
Partner des Goethe-Instituts" (SLZ) in Omsk, Magdalena Sturm
Fotos: SLZ Omsk