Spielend Russisch lernen
Die Siegerinnen Johanna und Leonie
vitamin de Ausgabe Nr. 76, Regionalausgabe Russland
Ins Finale des Sprachturnieres „Spielend Russisch lernen“ hatten es 36 Schüler geschafft. Am Ende triumphierten Johanna Pfeifer und Leonie Dachrodt von der Salzmannschule im thüringischen Waltershausen. Die beiden 17-Jährigen haben für ihren 1. Platz eine Reise nach Moskau und Sankt Petersburg gewonnen.
Johanna lernt Russisch seit der 9. Klasse. Aber ihr russsisches Lieblingswort hat sie schon als Kind gelernt. Das Wort „достопримечательности“ (Sehenswürdigkeiten) hat ihr der Bruder beigebracht, als das schwerste russische Wort überhaupt. Johannas größte Motivation ist es, die Fremdsprache Russisch auch anzuwenden. Mit diesem Ziel vor Augen übte die Schülerin fleißig. Ihr Lohn war der Sieg im Finale des Sprachturnieres.
Spontan am Sprachturnier teilgenommen
Weil die Teams bei dem Turnier aus einem Russischlernenden und einem nicht Russischsprechenden bestehen, wollte Leonie es einfach mal probieren. Sie hat bisher kein Russisch gelernt. Auch ohne Vorkenntnisse konnte sie einiges im Russischen verstehen. Leonies Lieblingswort ist „пуговица“ (Knopf), weil es witzig klingt. Johanna und Leonie haben spontan entschieden am Wettbewerb teilzunehmen. „Wir gewannen die Schulrunde, entschieden die Regionalrunde für uns und landeten schließlich im Finale“, berichtet Johanna.
Hürde: die russische Grammatik
Johanna erinnert sich an ihren ersten Besuch in Sankt Petersburg. Mit Russland verbindet sie den Duft von schwarzem Tee, eine faszinierende Sprache und neue, liebgewonnene Freunde. Leonie war noch nie in Russland, aber hat schon Pelmeni und Suschki gekostet, die ihr gut schmecken. „Für viele ist die Grammatik die größte Hürde beim Russischlernen“, sagt Johanna und spricht dabei aus eigener Erfahrung. Russisch sei eine Sprache, bei der es besonders auf die richtige Intonation ankomme. Ihr falle es oft schwer, diese richtig zu treffen, fügt die Schülerin hinzu.
Sprache mit Perspektive
Beide Mädchen finden, dass Russisch eine Sprache mit Perspektive ist. „Da Russisch als Fremdsprache in den letzten Jahren in Deutschland vernachlässigt wurde, werden jetzt Fachkräfte mit Russischkenntnissen gesucht“, so Johanna. Sie kann sich vorstellen, später in einem Unternehmen mit Geschäftskontakten nach Russland zu arbeiten. Und Johanna möchte bald wieder nach Russland reisen. „Das Land ist zu einem meiner Lieblingsziele geworden“, sagt die Schülerin. So freuen sich Johanna und Leonie riesig über die gewonnenen Reisen nach Moskau und Sankt Petersburg.
Sprachturnier „Spielend Russisch lernen“
Bei dem seit zehn Jahren stattfindenden Sprachturnier des Deutsch-Russischen Forums e. V. geht es darum, sich mit anderen Schülern in Konzentrationsfähigkeit und russischem Vokabelwissen zu messen. Im Jubiläumsjahr waren knapp 4 000 Russischfans aus Deutschland, Österreich und der Schweiz am Start. Auf Einladung des Hauptförderers GAZPROM Germania GmbH nahmen 36 Schüler am Finale Anfang November 2017 im Europa-Park Rust in Baden-Württemberg teil.
Natalia Khametshina
Foto: Bernhard Rein (Leonie/Johanna)