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Mehr als nur Fachwissen
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Gedanken über das lebenslange Lernen
vitamin de Ausgabe 66, Regionalausgabe Ukraine
  
DSC03033Iryna Rudenko ist Schülerin des Gymnasiums Nr. 167 in Kiew, das auch das Deutsche Sprachdiplom der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen anbietet. Die junge Ukrainerin hat sich über das lebenslange Lernen einige Gedanken gemacht und präsentiert diese hier.

Manchmal habe ich das Gefühl, dass der Mensch das ganze Leben, von der Geburt bis zum Tod, immer etwas lernen muss. Alles fängt mit dem ersten Atemzug und den ersten Bewegungen an. Dann macht man die ersten Gehversuche, lernt das Alphabet, geht in den Kindergarten und in die Schule. Hier geht es nicht nur um Fremdsprachen, Mathematik oder Physik, sondern auch um Freundschaft, Liebe und andere soziale Beziehungen.

  
Aus Erfahrungen lernen

Man stößt auf verschiedene Probleme und versucht, zuerst mit den Eltern und später dann selbst, passende Lösungen zu finden. Man bekommt eine Ahnung vom Guten und Bösen und entwickelt daraus seine Lebensprinzipien. Während des Lebens kann man seine Sichtweise verändern, weil sie nicht nur von den Grundlagen abhängt, die man von den Eltern kennt, sondern auch von den eigenen Lebenserfahrungen. Einige Leute ziehen Lehren aus ihren Erfahrungen und versuchen Fehler nicht zu wiederholen. Andere wollen oder können nicht aus ihren begangenen Fehlern lernen.

  
Bildung ein Leben lang
Ich bin der Meinung, dass man das ganze Leben immer etwas Neues lernen sollte, ansonsten geht man rückwärts. Ich spreche nicht nur über das Fachwissen, obwohl es auch sehr wichtig ist, sondern über die menschlichen Gefühle, die man die ganze Zeit, Schritt für Schritt entwickelt. Bis 2013 gab es ein Bildungsprogramm namens „Lebenslanges Lernen“ der Europäischen Union (EU). Das Programm bestand aus vier Teilprogrammen: Schulbildung, Hochschulbildung, berufliche Bildung und allgemeine Erwachsenenbildung. So versuchte die europäische Kommission das Wissen und Berufsqualifikationen der Europäer zu verbessern. Heute heißt das Programm „Erasmus+“.
  
Lernen mit Körper und  Geist
Meiner Meinung nach reicht das Programm nicht aus. Die EU sollte auch mehr auf die Gesundheit und die geistige Weiterentwicklung der Menschen achten. Zum Beispiel verbringen die Menschen durchschnittlich siebeneinhalb Stunden am Tag im Sitzen. Deshalb empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation für Erwachsene mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive körperliche Arbeit pro Woche. So etwas sollte man auch lernen, um es jede Woche auch wirklich zu machen. Bei der geistigen Weiterentwicklung können sowohl kulturelle Veranstaltungen wie Kino, Theater und Musikshows als auch die Unterhaltung mit den Freunden, Kindern oder Eltern helfen. Die Hauptsache ist, immer Spaß im Leben zu haben und offen für neue Dinge zu sein.
  
Bildungsprogramm "Erasmus+"

„Erasmus+“ ist ein Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union (EU). Darin werden die bisherigen EU-Programme für lebenslanges Lernen, Jugend und Sport sowie die europäischen Kooperationsprogramme im Hochschulbereich zusammengefasst. Mehr als vier Millionen Menschen werden bis 2020 von den EU-Geldern profitieren.
» www.erasmusplus.de

  

Iryna Rudenko


  

Foto: privat
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