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Europa an die Schulen

Informationen zur Europäischen Union

vitamin de Ausgabe Nr. 71, Regionalausgabe Ukraine

Europa kennenlernenDas Goethe-Institut Ukraine macht mit dem Projekt „Europa an die Schulen“ Deutschlerner an ukrainischen Schulen mit der Europäischen Union (EU) vertraut. Auf der Website werden nicht nur die EU-Institutionen und Mitgliedstaaten vorgestellt, sondern auch Videos über Schüler, ein Planspiel und Unterrichtsmaterialien angeboten. Im Interview spricht die frühere Leiterin der Spracharbeit im Goethe-Institut Kiew, Dr. Petra Köppel-Meyer, über die Projektidee. Ihre Nachfolgerin Susanne Becker berichtet über den Fortschritt des Projekts.

Frau Dr. Köppel-Meyer, wie entstand das Projekt?

Der Auslöser war die politische Situation 2013/14 in der Ukraine. Die neue ukrainische Regierung strebt in Richtung EU. Ich wollte damals einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Menschen nicht nur eine Annäherung an Europa wünschen, sondern auch erfahren, was es mit der EU überhaupt auf sich hat. Das Projekt richtete sich zu Beginn vor allem an Schüler. Mit der Zeit wurde der Nutzerkreis größer.

Die Website wird auf Deutsch und Ukrainisch angeboten?

Genau. Wir haben als Goethe-Institut natürlich die deutsche Sprache im Blick. Aber der Nutzerkreis wird sehr viel größer, wenn wir die Website auch auf Ukrainisch anbieten. Das Modell wurde zwar für die Ukraine entwickelt, lässt sich aber leicht auf andere Länder erweitern. Ich bin jetzt Leiterin der Spracharbeit im Goethe-Institut Madrid. Obwohl Spanien schon lange EU-Mitglied ist, sehe ich auch hier einen Bedarf an Informationen über Europa, seine Grundlagen und Institutionen – und das betrifft sicher auch andere Länder!

Auch die Grundrechte von Kindern und Jugendlichen werden thematisiert. Warum ist dieser Aspekt wichtig?

Was verbindet Jugendliche aus der Ukraine mit Jugendlichen anderer europäischer Länder? Sie sind alle Schüler. Sie haben alle an der Schule unterschiedliche Möglichkeiten, ihr Grundrecht auf Mitbestimmung und freie Meinungsäußerung auszuleben. Bei diesem Thema kann man sehr gut die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Ländern feststellen.

Frau Becker, auf der Website gibt es auch Unterrichtsmaterialien. Werden sie gut genutzt?

Ja, immer stärker. Wir haben im Sommer einen Wettbewerb für Schüler und Lehrer ausgeschrieben, um die Website noch mehr zu bewerben. Mitte Juli gab es einen Onlinekurs darüber, wie man das Material im Unterricht besser nutzt. Auf der Website sind ungefähr 20 Unterrichtseinheiten zusammengestellt. Außerdem finden sich dort Interviews mit Schülern, die in 27 unterschiedlichen europäischen Ländern Deutsch lernen. Das Besondere an den Informationen ist, dass sie auf dem Sprachniveau A2/B1 angeboten werden. Die Zielgruppe sind ganz klar Deutschlerner und ihre Lehrer.

Auf der Website gibt es auch ein Planspiel.

Ja, genau. Das Planspiel „Europa? Ich will es wissen!“ richtet sich an fortgeschrittene Schüler ab dem Niveau B1. Sie können spielerisch erproben, was es bedeutet, ein EU-Land im Europäischen Rat zu vertreten. Die Schüler können sich so an einer demokratischen Debatte versuchen. Das Feedback dazu war sehr positiv.

www.goethe.de/europaandieschulen

Das Interview führte Wilhelm Siemers
Foto: Goethe-Institut (Website)

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