Ausgabe Nr. 69, Seite 29
Gewölbte Tragflächen
Schon als Kind hatte Lilienthal zusammen mit seinem Bruder Gustav den Vogelflug studiert. Durch Experimente fanden die beiden Brüder heraus, dass gewölbte Tragflächen einen größeren Auftrieb erzeugen als ebene. Ihre Messungen waren wichtige Vorarbeiten für die amerikanischen Brüder Wright, die später ein von einem Motor angetriebenes Flugzeug entwickelten.
2000 Flüge absolviert
Lilienthals Traum vom Fliegen wurde wahr. Er soll zwischen 1891 und 1896 mindestens 2000 Gleitflüge absolviert haben. In seinem Leben baute er mindestens 21 Flugapparate und 1894 ging sogar ein Gleitflugzeug in seiner Fabrik in Serienproduktion. Lilienthal war auch der Erste, der die Wirkung verschiedener Flügelprofile systematisch vermaß und dokumentierte.
Der letzte Flug
Der Tod von Lilienthal zeigt, dass Fliegen gefährlich sein kann. Lilienthal starb nach einem Flugunfall: Am 9. August 1896 stürzte er im brandenburgischen Stölln am Gollenberg aus etwa 15 Metern Höhe ab. Nach dem Absturz war Lilienthal bei Bewusstsein, fühlte sich aber schlecht. Er wurde ins Berliner Universitätsklinikum gebracht, wo er am 10. August starb. Nach neueren Untersuchungen war die Todesursache eine Hirnblutung.
Lebensdaten von Karl Wilhelm Otto Lilienthal
geboren: 23. Mai 1848 in Anklam, Königreich Preußen
verstorben: 10. August 1896 in Berlin
Ausbildung: ab 1856 Gymnasium Anklam, ab 1867 Gewerbeakademie Berlin
Heirat: 1878 mit Agnes Fischer
Karriere: Aufbau eines Unternehmens für Dampfmaschinen und Kleinmotoren, ab 1894 auch Gleitflugzeuge; erste Flugzeugfabrik der Welt
Forschung: Veröffentlichung des Buches "Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst"
Wilhelm Siemers
Fotos: Ottomar Anschütz/Otto-Lilienthal-Museum (Lilienthal beim Flugversuch), A. Regis/wikimedia.org (Otto Lilienthal)
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