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Bedeutungsvoll - Städtenamen in Deutschland

Leipzig, Bad Wimpfen und Glückstadt – woher kommen die verschiedenen Namen deutscher Städte? Die meisten von ihnen lassen sich historisch erklären. Dabei erfährt man einiges über die Stadt selbst.

Einer der häufigsten Städtenamen in Deutschland ist Neustadt. Über 30 Orte tragen diesen Namen! Es ist leicht verständlich, dass der Name auf die Neugründung einer Stadt hinweist. Aber die Herkunft der Städtenamen ist nicht immer so einfach. Bei manchen Ortsnamen muss man etwas über Geschichte und Geografie wissen. Zum Beispiel bei der Stadt Schweinfurt in Bayern, die am Fluss Main liegt. Ihr Name weist darauf hin, dass im Main früher eine Furt war. Eine Furt ist ein flacher Abschnitt eines Flusses, an dem man den Fluss auch ohne Brücke oder Schiff durchqueren kann. Egal, ob mit Fahrzeugen oder zu Fuß. In Schweinfurt ist also eine Furt gewesen, bei der sogar Schweine problemlos den Fluss durchqueren konnten.

vitamin de Ausgabe Nr. 64, Seite 11

Orte der Erholung

Einige Städtenamen tragen den Zusatz „Bad“. Zum Beispiel die Orte Bad Kreuznach, Bad Segeberg und Bad Wimpfen. Das Wort „Bad“ weist daraufhin, dass die Stadt ein Kurort ist. Das heißt, es ist ein Ort zur Gesundung und Erholung, oft mit Heilquellen und einem sehr guten Klima. Es muss außerdem in der Stadt Kliniken und Erholungsmöglichkeiten wie Parks geben, damit der Kurort staatlich anerkannt wird.

Stadt des Glücks

Glückstadt in Schleswig-Holstein trägt einen besonders schönen Namen, und das nicht ohne Grund. Gründer der Stadt war im Jahr 1617 der König von Dänemark und Norwegen und Herzog von Schleswig und Holstein, Christian IV. Er wählte den Namen extra aus, weil die Stadt ein Ort des Glücks werden sollte. Deshalb ist auch im Wappen Glückstadts die römische Göttin des Glücks – Fortuna – zu sehen.

Sprachliche Hinweise

Nicht alle Städtenamen sind so einfach zu verstehen. In Nordrhein-Westfalen liegt zum Beispiel die Studentenstadt Münster. An diesem Ort wurde im Jahr 793 ein Kloster gegründet, „Kloster“ heißt auf Lateinisch „monasterium“. Von diesem Wort stammt auch der heutige Ortsname Münster. Der Name der sächsischen Hauptstadt Dresden kommt wiederum aus dem Sorbischen. Die Sorben sind ein westslawisches Volk in den Bundesländern Sachsen und Brandenburg. Auf Altsorbisch hieß Dresden „Drežd‘any“, was „Sumpf-Bewohner“ bedeutet. Dies ist ein Hinweis auf die Geografie des Ortes. Das Gleiche gilt für Leipzig. Der Name kommt vom sorbischen Wort „Lipsk“. So wurde früher ein Ort genannt, an dem viele Linden wuchsen. Bei manchen Städten fügt man geografische Informationen hinzu, wenn es den Namen mehrmals gibt. Das ist bei „Frankfurt am Main“ und „Frankfurt an der Oder“ der Fall. Und auch bei Neustadt an der Weinstraße. Es gibt in Deutschland auch sehr lustige Ortsnamen, bei denen die Namensherkunft viele Spekulationen hervorruft. Zu den schönsten gehören: Mückenloch, Benzin, Kalifornien, Lederhose, Linsengericht, Kuhbier, Hundeluft und Nordpol.

Johanna Nimrich

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