vitamin de Ausgabe Nr. 59, Seite 8-11
Ein Land, viele Facetten
Im Zentrum Sachsen-Anhalts, um die Hauptstadt Magdeburg, gibt es fruchtbaren Boden, der sich sehr gut für die Landwirtschaft eignet, die sogenannte Magdeburger Börde. Im Westen liegt das Mittelgebirge Harz, im Osten die alten und historisch wichtigen Städte Wittenberg, Dessau-Roßlau, Wörlitz und Halle. Traditionell ist der Südwesten stark industriell geprägt. In der Region Leuna und Bitterfeld gibt es viele Fabriken der Chemieindustrie. Und ganz im Süden Sachsen-Anhalts wird an den Flüssen Saale und Unstrut sogar Wein angebaut.
Landeshauptstadt Magdeburg
Magdeburg ist bereits seit dem frühen Mittelalter eine bedeutende Stadt und hat eine bewegte Vergangenheit. Der große Magdeburger Dom prägt die Silhouette der Stadt an der Elbe. Deshalb ist er auch das Wahrzeichen der Stadt. Der deutsche König und Kaiser Otto I., auch der Große genannt (912 – 973), residierte in der Kaiserpfalz Magdeburg. Dadurch erlangte die Stadt bereits im 10. Jahrhundert die Bedeutung einer Hauptstadt. Der Magdeburger Dom ist das älteste gotische Bauwerk auf deutschem Boden. Dort liegt auch Otto der Große begraben. In vielen Kriegen wurde die Stadt zerstört – besonders stark im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) und im Zweiten Weltkrieg (1939 – 1945) – und anschließend wieder aufgebaut. Heute ist Magdeburg eine Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und sehr beliebt bei Studenten.
Halle an der Saale
Halle an der Saale ist eine der ältesten Universitätsstädte Deutschlands und ist seit dem 17. Jahrhundert bedeutend in unterschiedlichen Wissenschaften. Halle ist neben der politischen Hauptstadt Magdeburg die kulturelle Hauptstadt Sachsen-Anhalts. Außerdem ist Halle die einzige deutsche Großstadt, die im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört worden ist. Deshalb besitzt Halle eine schöne Altstadt mit vielen original erhaltenen Gebäuden aus verschiedenen Epochen. Wahrzeichen der Stadt ist der Marktplatz mit den „Fünf Türmen“. Diese gehören zur Marktkirche und dem sogenannten Roten Turm. Berühmt ist auch die Burg Giebichenstein mit der Kunsthochschule Halle.
Alte Gärten, moderne Kunst
Entlang des Flusses Elbe erstrecken sich die Parks und Schlösser von Dessau-Wörlitz. Die besondere Kulturlandschaft entstand im 18. Jahrhundert und gehört heute zum Weltkulturerbe. Die Anlage ist architektonisch wegen der Baustile von der Antike bis zur Neuzeit interessant. In der Stadt Dessau-Roßlau kann man auch die Gebäude der ehemaligen Kunst-, Design- und Architekturschule „Bauhaus“ besichtigen. Sie entwickelte und prägte vor allem in den 1920er-Jahren sehr stark den internationalen Bau- und Kunststil der sogenannten Avantgarde und Klassischen Moderne.
Küche in Sachsen-Anhalt
Wie das Land ist auch die Küche in Sachsen-Anhalt vielfältig. Wegen des guten Bodens bei
Magdeburg gibt es viele Gemüsesorten. Auch die Kartoffel spielt eine wichtige Rolle: als Salzkartoffel, Pellkartoffel, Bratkartoffel, als Kartoffelsalat oder als Kartoffelpuffer . Die „Köthener Schusterpfanne“ ist ein Schweinebraten mit Kartoffeln und Birnen. Aus Halberstadt kommen bekannte Würstchen. Sie waren die ersten in Dosen verkauften Würstchen der Welt. Berühmt ist auch der Harzer Käse. Dieses Produkt aus Sauermilch gilt heute als typisch deutscher Käse. Als Nachtisch isst man gerne Kuchen wie Bienenstich, Zuckerkuchen oder Streuselkuchen. Deutschlandweit bekannt sind auch die Weine und der Sekt aus der Saale-Unstrut-Region, zum Beispiel der Sekt aus Freyburg. Er trägt den Namen der Märchenfigur „Rotkäppchen“.
Dennis Grabowsky
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