Warum willst du Altenpfleger werden?
Ich arbeite gern mit Menschen. Zu meinen Aufgaben gehört es, den Bewohnern beim Waschen, Essen oder Anziehen zu helfen. Außerdem unterstütze ich sie bei der Organisation des Tages oder berate sie in besonderen Lebenssituationen. Das macht mir Spaß.
Wie sieht die Ausbildung aus?
Die Ausbildung dauert drei Jahre. Sie besteht aus theoretischem Unterricht in einer Altenpflegeschule und der praktischen Ausbildung in einem Pflegeheim. Beim praktischen Teil gibt es regelmäßig Zwischenprüfungen. Die Lehrer schauen uns bei der Arbeit zu. Als Altenpfleger darf ich auch Wunden versorgen, Medikamente vorbereiten, bei Diabetikern das lebenswichtige Insulin spritzen und die Visiten mit dem Arzt begleiten. Das darf zum Beispiel ein Pflegeassistent nicht.
Welche Fähigkeiten braucht man für den Beruf?
Man sollte Einfühlungsvermögen besitzen. Als Altenpfleger muss man auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen können. Auch Teamfähigkeit ist wichtig und ein gesunder Rücken. Bei der Arbeit muss man manchmal die Bewohner heben. Das kann den Rücken belasten. Darum ist es gut, einen Lifter zum Heben der Bewohner zu nutzen.
Was empfindest du als Herausforderung?
Im Pflegeberuf gehört der Umgang mit Blut oder Ausscheidungen zum Alltag. Am Anfang fand ich das schwierig, aber inzwischen habe ich mich daran gewöhnt. Auch der Umgang mit Sterben den ist schwer. Einfühlungsvermögen und Fachkompetenz sind in einer solchen Situation wichtig, weil man die Bewohner schon kennt und eine Beziehung zu ihnen aufgebaut hat. Für die Altenpfleger ist der Umgang mit Sterbenden auch ein Prozess des Abschiednehmens und der Trauer.
Was macht dir bei der Arbeit am meisten Freude?
Ich arbeite mit einem tollen Team zusammen. Und über das „Danke“ der Bewohner freue ich mich immer. Es gibt im Pflegezentrum Augustfehn einen Wohnbereich für an Demenz erkrankte Menschen. Deren Lächeln kann ehrlicher nicht sein.
Das Interview führte Magdalena Sturm.
Reform der Pflegeausbildung
In Deutschland gibt es immer mehr ältere und pflegebedürftige Menschen. Deshalb ist der Bedarf an Pflegepersonal hoch. Für die Berufe Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege gab es bisher getrennte Ausbildungswege. Die Ausbildung zum Altenpfleger dauerte drei Jahre. Im ersten Jahr verdiente der Auszubildende (Azubi) etwa 1000 Euro. Die Pflegeausbildung wird sich ab 2020 ändern. Für die drei Berufsfelder Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege wird eine allgemeine zweijährige Pflegeausbildung eingeführt. Nach zwei Jahren können sich die Azubis auf eines der Berufsfelder spezialisieren und nach einem weiteren Jahr die Ausbildung abschließen. Sie können aber auch die Ausbildung nach zwei Jahren beenden. Sie sind dann allerdings nur Pflegeassistent.
Foto: Wilhelm Siemers (Azubi Jonas Elling und Seniorin)
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