Deutsche Minderheiten online
Die Plattform Mind_Netz
Auf der Social-Media-Plattform „Mind_Netz“ des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) in Stuttgart werden Beiträge aus den Zeitungen und Radiosendungen der deutschen Minderheiten in Mittelosteuropa, Russland und Zentralasien gepostet. Mind_Netz-Redakteur Carsten Fiedler stellt die Plattform im Interview vor.
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Im Dorf Zwetnopolje
Lehrerpraktikum in Sibirien
Irene Ens aus Siegburg bei Bonn befindet sich im Masterstudium Lehramt für Deutsch und Englisch. Im Winter 2017 absolvierte sie ein dreimonatiges Praktikum als »SCHULWÄRTS!«-Stipendiatin des Goethe-Instituts. Irene unterrichtete Deutsch an der Mittelschule im sibirischen Dorf Zwetnopolje und gestaltete Projekte zur Vermittlung von deutscher Sprache, Landeskunde und Kultur mit. Zwetnopolje heißt auch Blumenfeld, weil das Dorf 1906 von deutschen Siedlern gegründet wurde. Irene erzählt im Interview von ihrem Aufenthalt in dem russlanddeutschen Dorf.
Wieso hast du dich für Sibirien entschieden?
Ich war neugierig, wie es dort ist. Außerdem habe ich einen persönlichen Bezug: Ich wurde im Altaigebiet geboren. Als ich noch klein war, übersiedelte meine Familie nach Deutschland. Es war sehr interessant für mich, nach Sibirien zurückzukehren.
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Gemeinsam ans Ziel
Nationale Minderheiten
Von April bis Oktober 2017 fand in der Ukraine das Projekt „Gemeinsam ans Ziel“ statt. Die Teilnehmer, Vertreter von zwölf verschiedenen ethnischen Minderheiten, besprachen unter Anleitung deutscher Experten aktuelle Probleme der nationalen Minderheiten in der Ukraine und suchten in einem Planspiel nach möglichen Lösungsszenarien. Die Teilnehmer Katya Buyar und Denys Geger berichten davon.
Was hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?
Katya: Das Planspiel hat mir gut gefallen. Dabei ist alles von den Teilnehmern abhängig. Die Ergebnisse sind immer unterschiedlich. Die Hauptsache ist, dass man einander gut zuhört. Wenn man noch nicht so viel weiß über die Minderheit, die man darstellen soll, dann bekommt man alle Informationen im Laufe des Spiels. Durch Planspiele kann man lernen, Konflikte zu vermeiden und zu lösen.
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Riwwelkuchen gibt es immer
Larissa Mass im Interview
Wenn sich Larissa Mass’ Familie an den Feiertagen trifft, backt immer jemand Riwwelkuchen nach dem russlanddeutschen Rezept der Großmutter. Die Großmutter hat viel Wert darauf gelegt, Russlanddeutsche zu sein. Für die junge Generation spielt die Familiengeschichte aber oft keine Rolle mehr. Im Interview erzählt Larissa, was es für sie bedeutet, eine russlanddeutsche Familie zu haben.
Woher kommt deine Familie?
Meine Vorfahren kommen aus Schwaben und dem schlesischen Teil Deutschlands. Die Familie meiner Großmutter zog schon im 18. Jahrhundert nach Kasachstan, um dort Land zu bewirtschaften. Die Familie meines Großvaters wurde 1941 nach Kasachstan deportiert. In Taldyqorghan nahe der chinesischen Grenze, lernten sich meine Großeltern kennen. Dort kam ich 1989 zur Welt. Als ich drei Jahre alt war, sind wir nach Niedersachsen gegangen. Heute leben meine Verwandten in der Nähe von Hannover. Ich selbst wohne in Berlin.
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Mein Familienkleinod
Erinnerungsstück einer russlanddeutschen Familie
Im September 2016 schrieb das Goethe-Institut Russland den Wettbewerb „Mein Familienkleinod“ aus. Deutschlerner aus russlanddeutschen Familien waren aufgerufen, alte Fotos, Bücher, Münzen oder andere Gegenstände einzureichen und die Geschichte dazu zu erzählen. Zu gewinnen gab es eine Deutschlandreise. Irina Drigert überzeugte mit ihrem Familienkleinod, einer über 160 Jahre alten Bibel. Die 27-Jährige erzählt ihre Geschichte.
Die russische Zarin Katharina II. (1729 – 1796) hatte 1763 das sogenannte Einladungsmanifest unterschrieben. Darin lud sie deutsche Bauern und Handwerker ein, die noch unbesiedelten Gebiete ihres Reiches zu bewirtschaften. Viele folgten diesem Ruf und siedelten sich im Russischen Reich an. So war das auch bei meinen Vorfahren. Sie ließen sich im späten 19. Jahrhundert in der Stadt Nowograd-Wolinskij nieder. Das ist eine kleine Stadt in der heutigen Ukraine, im Gebiet Schitomir. Im Jahr 1941 wurde meine Familie nach Omsk in Sibirien deportiert. Man durfte nur wenige Sachen mitnehmen. Es gab ein bestimmtes Buch, das meine Familie einfach nicht zurücklassen konnte: eine alte Bibel aus dem Jahr 1856.
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